Die Bergsprotten - Wo wir sind ist oben!

Steinernes Meer

Vom 17.08.2014 bis 23.08.2014 waren wir im Steinernen Meer

Sonntag, 17.8.; Ankunft, einchecken im Alten Forsthaus und los in Richtung  Carl von Stahl Haus 1736 m.
Ich starte um 0.30 ab Kiel zu Moni. Eine Stunde später fahren wir durch Hamburg Richtung Elbbrücken.
München umrunden wir um 9.00, etwas zu spät, denn die Bahn wird sehr voll. Kleine und größere Staus verzögern unsere Ankunft, aber um 12.00 sind wir am Alten Forsthaus.
Lagebesprechung mit Inga und Detlef, und um 13.00 geht der Bus nach Berchtesgaden. Dort fährt uns der Anschlussbus vor der Nase davon. Nun brauchen wir ein Großraumtaxi. Und dann ging's mit der Jenner Seilbahn auf 1802 m. Der Weg zum Carl Stahl Haus ist ein 45 minütiger Spaziergang. Sonne auf der Terrasse, wiederkäuende Kühe daneben und die ersten alpinen Lebensmittel lassen ein Urlaubsfeeling aufkommen.

Montag, 18.8.; Heute geht es zur Wasseralm.
Ausgeschlafen! Moni und ich im Hundezimmer, Detlef und Inga im Zimmer mit Doppelbett. Um 8.16 starten wir. Stramm bergauf in Richtung Schneibstein Gipfel 2276 m. Der Weg durch Latschen ist sehr glitschig. Oben angekommen wird die Sonne und das Panorama genossen. Wenn wir zuerst in einer Armeisenkolonne im Hagengebirge unterwegs waren, hat sich über den Tag die Massen verlaufen. An der Windscharte haben wir die ersten Steinböcke gesehen. Natürlich ließen sie sich von all den Wanderern nicht beeindrucken. Es ging stetig leicht bergab bis zum Seeleinsee auf 1890m. Dann wieder ein kurzer und knackiger Anstieg zur Scharte am Hochgeschirr 1949 m. Detlef hatte einen Flachmann mit Grassel's Kräuterenzian. Ab dieser Scharte ging es stetig runter Richtung Wasseralm. Erst durch Geröll, dann Latschen, Nadel- und Laubwald. Auf dem letzten Abschnitt gab es schöne Ausblicke auf den Obersee. Gegen 16.00 Uhr erreichten wir die Wasseralm. Die Zeit ist hier stehen geblieben. Nach einem zischenden Bier ging's in den Bach zum Waschen. Nach 10 Sekunden waren die Füße gefühllos. Um 18.00 gab's Gemüsesuppe, für Luzie und mich mit doppelt Würstchen. Die Drei sind ins Lager, Luzie und ich auf ein Feldbett unter einem Dachvorstand. Gewitter, Regen und stetig fallende Temperaturen brachten mich wirklich zum Zittern. Luzie war komplett in meine Jacke eingewickelt.
Die Nacht endete um 5.45. Ein Pärchen wurde vom Regen und der Dunkelheit 15 Minuten von der Alm überrascht, und sie fanden nun den Weg.
Das Müsli in der Wasseralm ist der Hammer, super leckere Früchte. Die Waschmöglichkeit ist beschränkt. 

Dienstag, 19.8. Durch den Regen Richtung Kärlingerhaus 1631 m.
Die Sonne hat uns verlassen. Auf nassen Wegen geht es parallel zum Ober- und Königssee. Vom Halsköpfel 1719 m, können wir über den Königssee sehen, und wir haben Handykontakt.
Vorbei am idyllischen Schwarzsee und dem schönen Grünsee geht es stetig bergauf zur Himmelsleiter 1716 m kurz vorher macht Luzie den Vorstehhund, mindestens 7 Gämse sind ca. 30-50 m entfernt und ziehen durch den Wald. Auch sie haben keine Angst vor uns. Kurz vor dem Kärlingerhaus können wir ausgiebig Murmeltiere studieren. Für den Weg haben wir 4 Stunden benötigt. Im Kärlingerhaus sind wir im Winterlager. Wir beheizen den Ofen selber, aber in der Nacht geht er uns doch aus, es wird kalt.

Mittwoch, 20.8.; Das steinerne Meer begleitet uns zum Riemannhaus 2177 m.
Wir vertrödeln den Start, denn es regnet und die Wolken hängen tief. Wir gehen in leichtem Niesel um den Funtensee. Durch Latschen und Tannen geht es zum Baumgartel 1788 m, dann kommen wir ins Steinerne Meer. Leider ist die Sicht schlecht, aber die direkte Umgebung ist beeindruckend. Es geht stetig auf zum Riemannhaus, das plötzlich aus dem Nebel vor uns auftaucht. Vor 14.00 kommen wir nicht ins Lager, wollen wir auch nicht, es wird erst ab 18.00 beheizt. Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag im Gastraum. Die Hütte ist sauber und das Essen ist lecker, aber die Wirtsleute wirken leicht geldgierig. Nachdem es zuerst sehr heiß war, wurde es kühler, nachdem auch dieser Ofen aus ging. Morgens um 6.00 war es fast klar, die Schneefallgrenze hatte uns fast erreicht. 

Donnerstag. 21.08. Heute geht es zum Ingolstädter Haus 2119 m.
Wieder vertrödeln wir den Start. Eine 3 Stunden Wanderung zwingt nicht zum frühen Regenstart. Nach 10.00 Uhr geht es doch los, die Staubsauger jagen uns raus. Wieder diese beeindruckend Steinkulisse, aber Nieselregen, 2 Grad. Luzie ist sauer, sie lässt sich tragen. Nach der Hälfte der Strecke klart der Himmel auf, die Sicht wird besser, sehr beeindruckend, Wellen aus Stein, von der Eiszeit glatt geschliffen. Luzie bekommt auch bessere Laune, nun läuft sie selbst. Unser Winterlager wird vom Trockenraum mit erwärmt, mal sehen wie die Nacht wird. Wieder lange im Gastraum, Euro- und Kalorienreich. Und dann hat die sehr nette Hüttenwirtin Mitleid mit uns. Nachdem sie mir das Versprechen abgenommen hat, dass Luzie nicht ins Bett hüpft, bekommen wir ein Zimmer im Haupthaus Die Nacht ist kuschelig warm, Außentemperatur 2 Grad.

Freitag, 22.8. Richtung Wimbachgrießhütte und Abstieg ins Tal.
6.00 Uhr. Der Himmel ist klar und die Sicht weit - Sonnenaufgang. Heute können wir richtig über das Steinerne Meer sehen. Unsere Seilschaft ist früh auf, das Programm ist knackig, 286 m Aufstieg, 1712 m Abstieg.
Inga und Detlef sind noch nicht ausgetobt. Sie steigen noch mal eben ohne Gepäck auf den Großen Hundstod 2593 m.
Also brechen Luzie, Moni und ich um 8.40 auf ins Tal. Luzie's Pfoten sind wund gescheuert. Sie geht keinen Schritt, also ab in den Kängurubeutel. Von der Hütte geht es 20 Minuten bergab. Dann kommt der Anstieg zum Hundstodgatter, von 2010 m geht es über Blockwerk auf 2188 m, Kletterarbeit mit Übergewicht. Oben angekommen, kein Schnaps (der ist auf Gipfeltour). Noch ein Blick zurück aufs Steinerne Meer und dann geht's steil über Blöcke gut 300 m runter, den Watzmann immer vor Augen. Puhhh, nach einer kurzen Rast am Talboden läuft Luzie die nächsten 40 Minuten selber. Der Weg wird immer leichter, wir kommen ins Gries. Wieder eine ganz neue Landschaft.
Auf 1327 m machen wir um 14.00 Uhr Rast in der Wimbachgrieshütte, Radler und Leberkäse, lecker. Nun haben wir fast eine Autobahn unter den Füßen, nur Luzie nicht, sie lässt sich wieder tragen. Um 17.00 kommen wir im Alten Forsthaus in Ramsau an. Die Zivilisation hat uns wieder. Wir belohnen uns mit einem Bier auf der Bank vor dem Forsthaus. Jetzt hat es angefangen zu regnen. Gegen 19.00 kommen auch Inga und Detlef, wir stürmen nach endlosem Duschvergnügen (kostenlos und ohne Zeitlimit) den Gastraum, jetzt wird ausgiebig gemampft.
Samstag, 23.8. Abfahrt in Richtung Norden
Um 8.30 starten wir Richtung Norden, 1030 km bis Kiel. Inga reist mit Detlef morgen ab. Eine schöne Woche mit doch nicht so schlechtem Wetter geht zu Ende.

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